Iben Albinus „Damaskus“: Ein Thriller aus der Hölle
Eine dänische Menschenrechtsaktivistin geht als Beraterin eines Mobilfunkanbieters nach Syrien. Doch ihr Auftrag ist ein ganz anderer. Darum geht es in Iben Albinus‘ erstem Thriller.
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Sigrid Mellin war jahrelang für Amnesty International unterwegs und kämpfte bei internationalen Firmen für die Einhaltung der Menschenrechte. Als sie sich nach einem neuen Job umsehen muss, geht sie kurz vor Ende des „Arabischen Frühlings“ nach Damaskus, um für einen skandinavischen Mobilfunkanbieter den Aufbau in Syrien voranzutreiben. Doch für Sigrid Mellin ist es nicht ihr einziger Job. Ihre Vergangenheit verfolgt sie und es wird bei einem weiteren Auftrag für sie überaus gefährlich.
Iben Albinus „Damaskus“: Über das Buch

Im Frühling 2011 reist die dänische Menschenrechtsaktivistin Sigrid Melin nach Damaskus, um sich im Auftrag einer Telekommunikationsfirma in dem krisengebeutelten Land für Demokratie und Frieden zu engagieren. Der Job kommt ihr gelegen, und sie trifft Reem, eine syrische Studienfreundin, die sie seit einem tragischen Ereignis in Kopenhagen nicht mehr gesehen hat.
Der „Arabische Frühling“ ist alles andere als friedlich. Das, was von den Oberen als die neue Moderne und als Reform verkauft wird, entpuppt sich als Worthülse, was auch Iben Albinus‘ Hauptfigur in „Damaskus“ nach und nach zum Verhängnis wird. Sigrid Mellin kann von ihrer Vergangenheit bei Amnesty International nicht so richtig lassen. Die Protestbewegung in Syrien wächst, das Regime lässt Sendemasten der Mobilfunkanbieter abschalten, um eine Kommunikation unter den Menschen zu unterbinden. Für Sigrid ein starker Eingriff in die Menschenrechte, für die sie sich jahrelang von Dänemark aus eingesetzt hat.
Sigrids Einsatz kann nicht allzu gut enden. Schon auf den ersten Seiten von Iben Albinus Debütroman wird deutlich, mit welchen Mitteln das Regime durchgreift. Szenen aus dem Foltergefängnis Al-Khatib zeigen, wohin es in den kommenden Jahren gehen wird: Syrien versinkt in einem brutalen Bürgerkrieg mit Hunderttausenden Toten und Millionen Flüchtlingen. Iben Albinus gelingt im Debüt eine Mischung aus Thriller und der Schilderung menschlicher Schicksale, die ein wenig an „Diese eine Entscheidung“ von Karine Tuil denken lassen. Gelingt es Sigrid, sich aus den Fängen des Regimes und der Geheimdienste zu befreien?
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Iben Albinus „Damaskus“: Fazit
Ein überaus packender Thriller. Für Fans von Spionageromanen ein absolutes Muss. Freunde von Büchern von John le Carré dürften an „Damaskus“ ihre wahre Freude haben: actiongeladen, hochaktuell, brisant und tiefgründig geschrieben.
Iben Albinus „Damaskus“
Aus dem Dänischen von Kerstin Schöps
2022 Hoffmann und Campe, ISBN-13 978-3-455-01484-6
Preis: Hardcover 24 €, E-Book 17,99 €, 512 Seiten (abweichend vom Format)
Iben Albinus
Iben Albinus wurde 1972 in Dänemark geboren und war als Journalistin und Kulturkritikerin tätig. Heute arbeitet sie als Drehbuchautorin, schreibt erfolgreich Fernsehserien und lehrt als Dozentin für Drehbuchgestaltung an der Syddansk Universitet. „Damaskus“ ist ihr erster Roman.