Sie wollen sich noch mehr mit Ihrer eigenen Mental Health beschäftigen? Auch dabei können Sie von Büchern unterstützt werden.
Gerade in der akuten Phase der Pandemie haben sich viele alleinstehende Menschen einsamer gefühlt als je zu vor, es sei eine andere Einsamkeit, unter anderem weil sie auswegloser erschien. Schreiber bildet die Einsamkeit als etwas Individuelles ab, das alle Menschen spürten, allerdings anders persönlich empfänden und vor anderen Herausforderungen stelle. Besonders könne man die Unterschiede zwischen den Einsamkeitsgefühlen von Menschen in Paarbeziehung zu Alleinstehenden betrachten. Die eigene Einsamkeit könne man für andere nur schwer nachvollziehbar kommunizieren, daher könne es auch Herausforderungen in Sachen Freundschaft geben.
In seinem Essay stellt Daniel Schreiber den Freundschaftsgedanken verschiedener Philosophen vor, verwebt diese mit seinen eigenen Erfahrungen, erzählt seine tiefsten Gedanken, zeigt sich verletzlich und ordnet gesellschaftliche Herausforderungen pointiert ein. Er lässt Leserinnen und Leser über die eigenen Beziehungen und Ansichten zu Freundschaft und dem Leben allgemein nachdenken. Und beschenkt mit dem Wissen, dass man manche Dinge einfach nicht ändern kann und dass daran auch nichts Schlechtes sein muss. Manches – Situationen sowie Menschen – müsse man einfach annehmen. „Ich lasse dich, ich will es so“, zitiert Schreiber den Philosophen Jacques Derrida.
„Allein“ von Daniel Schreiber sollten alle lesen, die sich unverstanden und deplatziert fühlen. Alle, die denken, dass da draußen niemand ist, dem es ähnlich geht. Wenn man sich darauf einlässt und offen ist, über die schwierigen Fragen und Phasen des Lebens nachzudenken, kann dieses Buch neue Ansätze geben. Ein Buch über Einsamkeit, das Anderssein, Sehnsucht und Selbstwert.
Daniel Schreiber: „Allein“
2021, Hanser Berlin, ISBN: 978-3-446-26792-3
Preis: Hardcover 20,00 Euro, E-Book: 15,99 Euro
Daniel Schreiber wurde 1977 geboren und ist als Kunstkritiker für verschiedene Zeitungen tätig. Er interessiert sich für die schwierigen Fragen des Lebens und der Gesellschaft, wie man anhand seiner Bücher „Nüchtern“ (2014), „Zuhause“ (2017) und „Allein“ (2021) erahnen kann.