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Literaturfestival zum 90. Jahrestag der Bücherverbrennung: „Hamburg liest verbrannte Bücher“

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Von: Jessica Bradley

Eines der dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte. Hamburg erinnert mit einem Literaturfestival an die Bücherverbrennung im Zweiten Weltkrieg.

Das berühmte Zitat von Erich Kästner: „Bücher, das wissen wir jetzt, kann man nicht verbrennen“, steht als Leitmotiv über dem „Hamburg liest verbrannte Bücher“-Festival. Vom 10. Mai bis zum 10. Juni wird hier der Opfer der nationalsozialistischen Unterdrückung und Verfolgung von Intellektuellen gedacht, insbesondere der „Aktion wider den undeutschen Geist“. Das Festival feiert die Literatur von Autoren und Autorinnen, die vor 90 Jahren von den Nazis verfemt und verfolgt wurden.

Bücher, die in Hamburg gelesen werden

 Hamburg Alster: Festival „Hamburg liest verbrannte Bücher“ (Symbolbild)
Hamburg erinnert an die Bücherverbrennung im Zweiten Weltkrieg mit dem Festival: „Hamburg liest verbrannte Bücher“. © KerstinBittner/Imago/Symbolbild

Es ist immer noch bedrückend, dass vor 90 Jahren vom Nationalsozialismus überzeugte junge Menschen Bücher auf Scheiterhaufen verbrannt haben. Doch die zahlreichen Veranstaltungen sollen uns daran erinnern, entschlossen gegen jede Form von Rassismus und rechtem Gedankengut anzutreten und unsere Stimme zu erheben, wo es notwendig ist.

Gelesen werden u. a. von Julia Kemp, Schauspielerin am Hamburger Ohnsorg-Theater, aus Irmgard Keuns Schlüsselroman „Das kunstseidene Mädchen“, der international renommierte Kästner-Experte Sven Hanuschek stellt den politischen Kästner vor und der Autor Johann Voß liest „Im Westen nichts Neues“ von Erich Maria Remarque.

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Das erste Magazin der Master des Studiengangs Illustration widmet sich dem 90. Jahrestag der verbrannten Bücher. Es enthält grafische Erzählungen, Reportagen, Porträts, Ortsbetrachtungen, zeichnerische Spurensuche und illustrierte Fragen, die nicht nur an die damaligen Ereignisse erinnern, sondern auch den Blick auf aktuelle politische und gesellschaftliche Entwicklungen schärfen und sich am aktuellen Diskurs zur Meinungsfreiheit beteiligen. Das Magazin kann auf Spendenbasis in der Ausstellung „feuerfest – Illustrationen und Animationen zu den Bücherverbrennungen 1933“ im Ausstellungsraum der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky (Stabi) erworben werden.

Illustration als Medium hat eine wichtige Aufgabe bei der Bewahrung kollektiver Erinnerungen. Studierende des Studiengangs Illustration haben damit die Autoren und Autorinnen verbrannter Werke zum Leben erweckt. Dabei wurden Figuren aus Polymer-Ton, Filz und Pappmaché erschaffen, die bekannte Personen der Zeitgeschichte wie Erich Maria Remarque und Mascha Kaléko darstellen, aber auch fast vergessene Persönlichkeiten wie die Hamburgerin Grete Berges. Darüber hinaus wurden fotografische Porträts der Figuren entwickelt. Neben der Erstellung von Figuren ging es auch um den Bau von Requisiten, Objekten, Szenerien und Atmosphären, die die Autoren und Autorinnen in ihrem Wesen erfassen und erinnern. Die Figuren und fotografischen Porträts sind in der Ausstellung „feuerfest“ zu sehen (noch bis 18.6. im Ausstellungsraum der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky (Stabi)).

Dieser Artikel wurde mithilfe maschineller Unterstützung erstellt und vor der Veröffentlichung von der Redakteurin Jessica Bradley sorgfältig überprüft.

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