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Ein Autor wie ein Starschnitt: Gefeierter Schriftsteller Martin Amis ist tot

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Von: Sven Trautwein

Im Alter von 73 Jahren verstarb der britische Schriftsteller Martin Amis. Gefeiert und von der Boulevardpresse gern beachtet, hinterlässt er ein breites Werkspektrum.

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Martin Amis prägte mit seinen düsteren Romanen voll Humor in den 1980er und 1990er-Jahren die britische Literatur. In seinen Büchern kritisierte er die ausgeprägte Boulevard-Kultur und den überbordenden Konsum der Menschen. Am 19. Mai 2023 verstarb der gefeierte Autor im Alter von 73 Jahren in seinem Haus in Lake Worth, Florida. Auch sein Privatleben wurde breit in der Boulevard-Presse gefeiert.

Der Schrifsteller Martin Amis auf dem Edinburgh International Book Festival.
Am 19. Mai verstarb der gefeierte britische Autor Martin Amis an den Folgen einer Krebserkrankung. © agefotostock/Imago

Martin Amis: Todesursache Krebs

Seine Frau, die Schriftstellerin Isabel Fonseca, gab Speiseröhrenkrebs als Todesursache an, wie Spiegel Online berichtet. Auch Amis‘ enger Freund Christopher Hitchens verstarb 2011 an dieser Krankheit.

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Martin Amis: Seine Romane in der richtigen Reihenfolge

Amis veröffentlichte insgesamt 15 Romane, darunter seine hochgelobten Memoiren „Experience“ (2000 – werblicher Link), Sachbücher sowie Sammlungen von Essays und Kurzgeschichten. In seinem späteren Werk beschäftigte er sich intensiv mit den Verbrechen Stalins, dem Krieg gegen den Terror und dem Erbe des Holocausts.

Besonders bekannt ist er für seine Londoner Romantrilogie bestehend aus „Money: A Suicide Note“ (1985), „London Fields“ (1990 – werblicher Link) und „The Information“ (1995). Neben seinen Memoiren wird diese Trilogie als sein repräsentativstes und am meisten bewundertes Werk angesehen.

Martin Amis: Ein Jahr für den ersten Roman

Martin Amis wurde 1949 in Oxford geboren und studierte dort, wo er 1971 seinen Abschluss in Englisch machte. Nach seinem Studium in Oxford arbeitete Amis in verschiedenen journalistischen und literarischen Positionen in London. Im Jahr 1972 begann er als Redaktionsassistent für die Literaturbeilage der Times und wurde zwei Jahre später zum Redakteur für Belletristik und Lyrik befördert. 1975 trat er in die Redaktion des Magazins The New Statesman ein und übernahm im Alter von 27 Jahren die Position des literarischen Herausgebers.

„The Rachel Papers“, seinen ersten Roman, schrieb er nachts und an den Wochenenden. Ein Jahr Zeit hatte er sich dafür eingeräumt. Sollte es nichts werden, hätte er eine akademische Laufbahn in Betracht gezogen, so Spiegel Online.

Martin Amis: Der schillerndste Autor der Nachkriegsliteratur

Die Boulevardpresse fand das Privatleben von Martin Amis äußerst benachrichtigenswert. Gerade seine Verhältnisse zu bekannten jungen Frauen wurden oft aufgegriffen. Auch berichtete die Presse sehr gern über seine Mittagessen mit Kollegen Ian McEwan, Salman Rushdie, Julian Barnes und weiteren. Dies führte bei einigen Schriftstellerkollegen zu der Meinung, außen vor und nicht mit dabei zu sein.

Im Jahr 1984 schloss Martin Amis den Bund der Ehe mit Antonia Phillips, einer verwitweten Philosophielehrerin aus Boston. Sie bekamen gemeinsam zwei Söhne, Louis und Jacob. Im selben Jahr veröffentlichte Amis seinen Roman „Money“, der vom „Time Magazine“ in die Liste der „100 besten englischsprachigen Romane von 1923 bis heute“ aufgenommen wurde. Nach der Scheidung heiratete Amis 1998 erneut.

Laut der FAZ war er ein Autor, der sich nach großen Stoffen und tiefen Empfindungen sehnte. England hat einen herausragenden Schritsteller verloren.

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