Wenn Bücher umgeschrieben werden: Ändern sich E-Books automatisch?
Immer wieder werden Formulierungen in alten Kinderbüchern und Romanen kritisiert. Neuerdings werden sie umgeschrieben. Doch was passiert bei E-Books?
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In den vergangenen Wochen gingen immer wieder Meldungen durch die Medien, dass Buchklassiker dem neuen Sprachgebrauch angepasst werden. Bei einem neu gedruckten Buch erhält die Neuauflage eine neue ISBN-Nummer, mit der das Buch im Handel bestellt werden kann. Wie sieht das bei E-Books aus? Ändern sich hier die Formulierungen automatisch? Gibt es einen Hinweis für den Käufer, wenn er das E-Book erneut auf dem E-Reader öffnet?

Es trifft Autoren wie Roald Dahl oder auch Kinderbuchklassiker wie Pippi Langstrumpf. Auch wurde zum 70-jährigen Jubiläum des ersten James-Bond-Romans eine überarbeitete und angepasste Neuauflage angekündigt. Bei Verlagen werden mit dem Rotstift Korrekturen vorgenommen, da viele Formulierungen nicht mehr in den Sprachgebrauch des 21. Jahrhunderts passen. In den Büchern von Roald Dahl trifft es beispielsweise die Bezeichnungen „fett“ und „schwarz“.
So heißt es in einem Beispiel-Tweet, dass die E-Book-Versionen von „Matilda“ und „Charlie und die Schokoladenfabrik“ (werblicher Link) ungefragt auf die neueste Version aktualisiert wurden, inklusive Änderungen. Puffin Books habe hier Änderungen an der Figurenbeschreibung der Mrs. Twit vorgenommen, die im Original als „fett und hässlich“ bezeichnet worden war. Dies sei nun auf einem Amazon-Reader nicht mehr vorhanden und ein Grund für manche Nutzer, kein E-Book oder Kindle-Reader mehr zu kaufen.
E-Books: Auf die Aktualisierung kommt es an
Dass Inhalte wie von Geisterhand verschwinden, sollte eigentlich nicht vorkommen, auch wenn sich in sozialen Netzwerken in der vergangenen Zeit solche Meldungen ein wenig gehäuft zu haben schienen. Laut dem Spiegel kommt es darauf an, was beim entsprechenden E-Reader eingestellt ist. So solle man beim Kindle darauf achten, ob unter „automatische eBook-Aktualisierungen“ diese entsprechende Option ausgewählt ist. Denn es heißt weiter, dass die Aktualisierung dann automatisch erfolge, „sobald diese vom Verlag oder Autor verfügbar gemacht“ wurde. Bei den Tolino-Geräten sei ein automatisiertes Aufspielen und Austausch nicht vorgesehen.
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Für einige Nutzer ist das E-Book mit diesen automatischen Änderungen für tot erklärt worden:
Ob sich jedes Mal die ISBN ändert, wenn textlich etwas verändert wird, bleibt offen. Es sei möglich, dass sich hinter ein und derselben Nummer das Original und die überarbeitete Fassung verbergen können. Bei E-Books sei dies nicht der Fall. So bleibt aber für das Lesegefühl immer die Frage, ob man sich am Original des Buches orientiert und dafür auf eine Printausgabe zurückgreift. Diese ist ein regelrechter Zeitzeuge. Bei E-Books, die sich bequem überall mit hinnehmen lassen, kann es immer passieren, dass sich die Inhalte ändern. Gewollt oder nicht.