Aufgrund dieser Deutlichkeit und mit Rücksprache mit Lindgrens Familie habe der Verlag einige Wörter geändert. In der Originalfassung wurde Pippis Papa, Kapitän Efraim Langstrumpf ‚N-König‘ genannt, daraus wurde ‚Südseekönig‘.
Kritikerinnen und Kritiker werfen dem britischen Verlag von Roald Dahls Zensur vor. Betroffen sei unter anderem das Werk „Charlie und die Schokoladenfabrik“, die Änderungen seien vorgenommen worden, um das Werk für ein moderneres Publikum akzeptabler zu machen, informiert der Spiegel. Augustus Glupsch, der Gegenspieler von Charlie, wurde in der Ursprungsfassung von 1964 als ‚enorm fett‘ betitelt. Daraus wurde ‚enorm‘ bzw. ‚kräftig‘, je nach Fassung. Auch Begriffe zum Gender sollen geändert werden. Generell seien Thematiken rund um das Gewicht, die psychische Gesundheit, Gewalt und Hautfarbe teil der geplanten Änderungen. Der Autor Salman Rushdie bezeichnet das auf Twitter als „absurde Zensur“. Ordnete aber ein, dass Dahl „kein Engel“ gewesen sei, in einem Kommentar schrieb er, Dahl sei „ein bekennender Antisemit mit ausgeprägten rassistischen Tendenzen gewesen“. Weitere geplante Änderungen seien unter anderem Begriffe wie ‚crazy‘, ‚mad‘ oder ‚idiots‘, wie der Telegraph auflistet.
Die letzten Änderungen, die angesprochen wurden, stoßen auf Kritik. Es sei „eine Verkennung, was Literatur ist“, sagt Rainer Moritz, Leiter des Hamburger Literaturhauses im Gespräch mit Deutschlandfunk Kultur. Er kritisiert unter anderem die nachträglich und ahistorische Verbesserung und stellt sich damit auf die Seite Rushdies. Allerdings würde er das Wort Zensur nicht in den Mund nehmen, wie Moritz im weiteren Gespräch informiert. Unterscheiden solle man die allgemeine Sprache beispielsweise in Reden oder Sachtexten von der Sprache in der Literatur. Literatur wolle verstören und sich gegen den Mainstream positionieren. „Jetzt habe man das Gefühl, dass man keine Verstörung mehr zulassen will“, sagt Moritz im Interview mit Deutschlandfunk Kultur.