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Fantasy-Bestseller nutzt KI-generiertes Bild für den Titel

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Von: Sven Trautwein

Nicht einmal New-York-Times-Bestseller sind sicher vor KI-generierten Buchcovern. Ein Bild wurde kürzlich für Cover von Sarah J. Maas genutzt.

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Seit rund 10 Jahren zählt Sarah J. Maas zweifellos zu den beliebtesten Fantasy-Autorinnen und veröffentlicht einen Bestseller nach dem anderen. Ihre Bücher erreichen auf dem englischsprachigen Markt die vorderen Plätze in den Bestsellerlisten der USA. Kürzlich löste ein Buchcover auf einem neuen Fantasy-Roman der Autorin Beschwerden bei Künstlern und Buchliebhabern aus. Wie konnte es dazu kommen?

Computerbildschirm mit dem Schriftzug von Midjourney und Cover von „House of Earth and Blood“
Bloomsbury Publishing nutzte für „House of Earth and Blood“ eine KI-generierte Illustration und zog damit Kritik auf sich. © Action Pictures/Imago/Bloomsbury Publishing (Montage)

Leser bemerkten kürzlichen, dass die Rückseite der britischen Ausgabe von Sarah J. Maas‘ Buch „House of Earth and Blood“ (werblicher Link) Adobe Stock als Quelle für die Illustration des Wolfskopfes auf dem Cover angibt. Die Illustration ähnelt dem des Nutzers Aperture Vintage, der das Bild erstellt und auf der Website von Adobe als KI-generiert gekennzeichnet hat. Dies führte zu Kritik an der Autorin, sowie an Bloomsbury Publishing, wie The Verge berichtet. Der Fall erinnert ein wenig an das kürzlich von Burda veröffentlichte Rezeptheft, das inhaltlich und grafisch rein aus KI-generierten Inhalten bestand, ohne es dem Leser transparent zu machen.

New-York-Times Bestseller nutzt KI-genreriete Illustration

Um Urheberrechtsstreitigkeiten zu vermeiden, hat beispielsweise der Bilderdienst Getty Images verboten, KI-generierte Illustrationen einzustellen. Adobe hingegen lässt es auf seiner Website ausdrücklich zu, wenn auch nur unter bestimmten Kriterien. So muss der Inhalt ausdrücklich als KI-generiert gekennzeichnet sein. Viele Fragen sind hier noch offen.

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Bloomsbury Publishing begann seinen Aufstieg 1997 mit der Vermarktung von Harry-Potter-Franchise. Sarah J. Maas gehört zu den Top-Autoren der Verlagsgruppe. Sarah J. Maas ist auch auf dem deutschen Buchmarkt keine Unbekannte. Ihre Bücher werden bei dtv verlegt und teilen sich in die Reihen „Das Reich der Sieben Höfe“ (5 Bände), „Crescent City“ (2 Bände) und „Throne of Glass“ (7 Bände plus Prequel) auf. Da Maas mit ihren Büchern ein junges online-affines Publikum anspricht, bekommt sie durch #booktok auf TikTok und Instagram sehr viel Zuspruch und Werbung für die Bücher. Rund 15 % aller von Maas in Deutschland verkauften Bücher sind Original, wie buchreport mitteilt.

KI-Illustrationen lösen Bedenken bei Künstlern aus

Diese Cover-Erstellung hat die Bedenken bei Künstlern verstärkt, sie könnten durch Text-zu-Bild-Generatoren wie Midjourney oder Stable Diffusion ersetzt werden. Die freiberufliche Künstlerin Kala Elisabeth macht ihrem Unmut auf Twitter (s.o.) Luft. Schließlich gehöre Bloomsbury zu einem der großen Verlagshäuser und könne es sich leisten, echte Illustratoren einzustellen. Auch andere Verlage zogen in der Vergangenheit Kritik auf sich. So entschuldigte sich laut The Verge Tor Books vergangenen Dezember dafür, nicht gewusst zu haben, dass das Cover von Christopher Paolinis Roman „Fractal Noise“ (werblicher Link) KI-generiert sei.

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